Die Technische Due Diligence (TDD) ist die technische Risikoprüfung einer Immobilie oder eines Bauprojekts im Vorfeld eines An- oder Verkaufs, einer Finanzierung oder Projektentwicklung. Ziel ist es, mögliche Schwachstellen, Sanierungsbedarfe und Risiken aufzudecken, um fundierte Investitionsentscheidungen zu ermöglichen.
Typische Inhalte einer TDD:
- Prüfung des baulichen Zustands (z. B. Tragwerk, Hülle, Haustechnik)
- Einschätzung der Restnutzungsdauer und Instandhaltungskosten
- Kontrolle von Bauunterlagen, Plänen und Genehmigungen
- Bewertung technischer Risiken (z. B. Brandschutz, Schadstoffe, Denkmalschutz)
- Begehung vor Ort und Fotodokumentation
Beteiligte Fachleute:
Architekt:innen, Bauingenieur:innen, TGA-Planer:innen oder Sachverständige – oft in interdisziplinären Teams mit Jurist:innen und Wirtschaftsprüfer:innen im Rahmen einer umfassenden Due Diligence.
Versicherungsrelevanz:
Für Architekt:innen und Ingenieur:innen handelt es sich bei der TDD um eine gutachterliche Tätigkeit, die nicht automatisch vom klassischen Berufsbild gedeckt ist. Deshalb gilt:
- Versicherungsschutz separat prüfen oder einschließen lassen
- Haftung besteht auch für fehlerhafte Bewertungen oder unentdeckte Mängel
- Wichtig: Klare vertragliche Regelung der Leistungsgrenzen und Haftungsausschlüsse
Tipp:
Wer TDD-Leistungen anbietet, sollte diese dem Versicherer vorher anzeigen und dokumentieren, ob es sich um eine reine Zustandsbewertung oder auch um rechtlich relevante Einschätzungen (z. B. Verkehrssicherheit, Genehmigungsfähigkeit) handelt – denn davon hängt der Deckungsumfang entscheidend ab.